Clouds sind eine feine Sache. Dumm nur, dass jede Cloud ihren eigenen Clienten mitbringt, der installiert werden muss, um Daten automatisch hin- und her zu synchronisieren. Letzens habe ich CarotDAV vorgestellt, das sich zumindest mit den Wolken der verschiedenen Anbieter verbinden kann. Allerdings ist damit keine automatische Synchroniserung möglich.
Das geht mit GoodSync. Das ist zwar nicht kostenlos, liegt aber mit rund 30 € für eine und 40 € für zwei Lizenzen noch im vertretbaren Rahmen. Zumindest, wenn man es als Ersatz für die Programme der verschiedene Clouddienste nutzen will oder muss.
Im Prinzip macht GoodSync nichts anderes, als den Inhalt zweier Verzeichnisse zu überprüfen und gegeneinander abzugleichen. Dabei können Quelle und Ziel auf der Festplatte liegen, im Netzwerk, bei Clouddiensten (Dropbox, Google Drive, Skydrive, Amazon S3 oder Windows Azure) oder auf dem Webspace. Dieser lässt sich per WebDAV, FTP und SFTP ansprechen. Darüber hinaus ist auch die Verbindung mit WinMobile-Geräten möglich, sowie eine direkte P2P-Verbindung zwischen zwei GoodSync-Rechnern.
Über spezielle Apps für Android oder iOS lassen sich sogar diese Geräte synchronsieren. So könnten beispielsweise alle Fotos vom Smartphone auf der heimischen Festplatte oder dem NAS landen, ohne einen Umweg über Google zu machen.
Pro Verzeichnispaar wird ein Synchronisationsprofil angelegt. Dort lässt sich gezielt einstellen, wann die Synchronisation statfinden soll. Beispielsweise immer, wenn eine Änderung bemerkt wurde oder alle x Minuten oder beim Starten oder Beenden von GoodSync oder Windows. Oder wenn der entsprechende Ordner verfügbar ist. Das ist dann hilfreich, wenn GoodSync fürs Backup eingesetzt werden soll, die Backupplatte aber nicht immer angeschlossen ist.
Ich nutze GoodSync hauptsächlich, um Daten verschiedenener Dropboxen zu synchronisieren. Eine davon dient als Backup meiner Blogs. Diese Backups werden jetzt täglich heruntergeladen. Die Daten, die ich auf verschiedenen Rechnern brauche synchronisiere ich über ein Verzeichnis auf einem meiner Webserver, welches per FTP erreichbar ist. Ebenso nutze ich GoodSync mittlerweile um meine eBooksammlung auf dem NAS aktuell zu halten oder um die Daten meiner Androidgeräte zu sichern.
Wer Daten zwischen verschiedenen Rechnern (z.B. Desktop & Notebook) synchronsieren möchte, sollte in den Planungseinstellungen des Profils auf beiden Rechnern neben “Bei Dateiänderung synchronsieren” noch einen Haken bei “Periodisch synchronsieren” setzen. Das stellt sicher, dass auch die Dateien heruntergeladen werden, die auf dem anderen Rechner hochgeladen wurden. 10 min sollten als Abfragezeitraum ausreichend sein.
Alles in allem bin ich mit GoodSync sehr zufrieden, auch wenn die deutsche Übersetzung an einigen Stellen noch arg holpert. Das Programm arbeitet sehr speichersparsam: Es verbraucht bei mir als Hintergrundtask rund 20 MB Arbeitsspeicher. Das ist weniger, als sich manch anderer Cloudclient genehmigt. Und dieser unterstützt dann immer nur einen Cloudaccount gleichzeitig. Ach, und GoodySync gibts auch als portable Version und für den Mac.