Seit zehn Jahren oder mehr verwende ich Snagit zum Anfertigen von Screenshots und der Weiterverarbeitung selbiger. Seit Version 7 habe ich auch alle Updates zeitnah gekauft, auf die neue Version 12 werde ich allerdings nicht updaten. Ich habe bei Snagit schon länger das Gefühl, dass Features aus absichtlich ausgebaut werden, um sie in der nächsten Version als das große Ding wieder einzubauen. In der neuen Version gibt es beispielsweise die Anzeige der Ausschnittsgröße bei der Auswahl eines Bereichs. Gabs schonmal bis Version 9 und wurde in Version 10 mit dem All-in-One-Capture abgeschafft.
Also habe ich mich mal nach Alternativen umgeschaut, die genau dies können. Fündig geworden bin ich bei Greenshot, einer kostenlosen Alternative.
Wie hier auf dem Screenshot zu sehen ist, zeigt Greenshot bei der Auswahl eine Objekts oder bei der freien Auswahl immer auch die Pixelmaße an. Bei der freien Auswahl wird zudem am Mauszeiger eine Lupe eingeblendet, um wirklich pixelgenau auswählen zu können. Sehr gut finde ich die Möglichkeit, per Leertaste zwischen den verschiedenen Aufnahmemodi (manuelle Auswahl oder Objekt) wechseln zu können. So muss ich mir nur noch eine Taste zum Auslösen merken und nicht mehrere. Dennoch kann ich jederzeit über den Systemtray auf die anderen Möglichkeiten zugreifen.
Nach dem Abfotografieren wird standardmäßig ein Auswahlfenster angezeigt, über das gewählt werden kann, was mit dem aufgenommenen Bild geschehen soll. Es lässt sich beispielsweise speichern, drucken, in die Zwischenablage kopieren oder mit einem festgelegten Programm öffnen.
Alternativ kann das Bild auch mitgelieferten Editor bearbeitet werden.
Hier kann der Screenshot mit Pfeilen, Anmerkungen und Hervorhebungen versehen werden. Eine automatische Zählfunktion ist ebenso vorhanden, wie die Möglichkeit, dem Bild einen Schatten zu geben oder die Kanten anzureissen. Es ist auch möglich, Bildteile unkenntlich zu machen oder das Bild zu drehen und zu beschneiden. Leider gibts keine Möglichkeit, einen Rahmen um das Bild zu ziehen. Also im Wesenlichen all das machen, was nötigenfalls gebraucht wird, um einen aussagekräftigen Screenshot herzustellen.
Darüberhinaus lässt sich Greenshot sehr umfangreich konfigurieren. Statt beispielsweise die Auswahl nach der Aufnahme anzuzeigen (siehe oben), kann das Bild auch einfach an den Editor der Wahl (in meinem Falle den von Snagit) übergeben werden.
Mein Fazit
Im Prinzip brauche ich von Greenshot nur das Aufnahmemodul mit den angezeigten Abmessungen. Praktisch finde ich, dass das Bild gleich automatisch an den Editor von Snagit übergeben kann. Damit erweitert Greenshot mein vorhandenes Snagit, ohne auf die neue Version updaten zu müssen, die nebenbei auch ein fürchterlich häßlichen Editor mitbringt.
Dennoch bin ich sehr überrascht, wie umfangreich der Greenshot-Editor ausgestattet ist. Wenn er mir nicht ein paar mal abgeschmiert wäre, könnte ich ihn mir tatsächlich als Alternative für den Snagit-Editor vorstellen. Praktisch fände ich allerdings, für verschiedene Funktionen (z.B. gerissener Rand, Bildgröße) Presets vergeben zu können, um schnell auf häufig gebrauchte Einstellungen zurückgreifen zu können.
Insgesamt bin ich von Greenshot sehr angetan und ich freue mich, dass ich die rund 20 € Updatekosten für Snagit sparen kann.
Sehr guter Tipp, vielen Dank!
Ich habe auch schon mit mehreren Tools gearbeitet, darunter SnagIt oder den großen Bruder Camtasia Studio für bewegte Bilder, aber das mit den Features war mir noch nicht aufgefallen!
Ich probiere Greenshot in jedem Falle aus und behalte SnagIt im Hintergrund.
ich nutze LightShot, ist schnell, kostenlos und alles dabei, was man so brauch http://app.prntscr.com/en/
Moin moin,
Greenshot ist wirklich eine gute Alternative. Als kleiner Geheimtipp für die Poweruser, kann ich euch ShareX empfehlen. Quasi die eierlegende Wollmilchsau unter den Screenshot Tools.
Gruß Philipp
Danke für den Tipp. Dennoch finde ich, dass für PowerUser zu viele Funktionen bei Greenshot fehlen. Auto-Selection gibts nicht, automatisch scrollen Capture auch nicht, und der Editor geht kaum über MSPaint-Fähigkeiten hinaus. Habs wieder deinstalliert.
Bei SnagIt nervt mich, dass es jedes Jahr teurer wird, und vor allem immer ein wenig anders wird in der Bedienung. Bei uns im Geschäft sind die Leute nicht ganz so versiert mit der IT. Und dann kommen immer wieder Fragen.
Ich persönlich arbeite seit vielen Jahren mit Faststone Capture. Kostet zwar einmal auch was, aber nur um die EUR 20.- oder so.