Mein Monat mit dem Varidesk — einem Schreibtischaufsatz zum Arbeiten im Stehen und Sitzen

Bei meinem Experiment mit einem Stehschreibtisch vor einiger Zeit, bin ich zum Schluss gekommen, dass ein variabel verstellbarer Tisch besser, als ein reiner Stehschreibtisch ist. Seit ich damals das Experiment abgebrochen hatte, arbeite ich wieder am normal hohen Schreibtisch und bin nach wie vor unzufrieden damit. Nun hatte ich das Glück, den Varidesk Pro Plus 48 einen Monat lang testen zu dürfen.

Der Varidesk ist ein hochklappbarer Aufsatz, der auf einen vorhandenen Schreibtisch aufgesetzt wird. Über zwei Griffe lässt sich der Aufsatz jederzeit ganz leicht hochklappen, sodass ein vollwertiger Stehschreibtisch entsteht. Die Oberfläche des rund 30 kg schweren Aufsatzes besteht aus zwei verschraubten Teilen. Die Standfläche für die Monitore ist etwa 10 cm höher als die Fläche, auf der Tastatur und Maus abgelegt werden. Der Pro Plus 48 ist 1,20 m breit und zusammengeklappt 73 cm tief. Wird er ausgeklappt, vergrößert sich die Tiefe auf 1,08 m, da der obere Teil des Varidesk beim Hochklappen nach vorn geführt wird. Der Pro Plus 48 kann mit maximal 20 kg belastet werden, was bei zwei Monitoren, einer Tastatur und einer Maus mehr als ausreichend ist.

Meine Erfahrung

Der Pro Plus 48 ist das größte Modell der Aufsätze von Varidesk. Ich habe mich für ihn entschieden, weil ich mit zwei Monitoren am Rechner arbeite und nur dieser so groß ist, dass beide darauf Platz finden. Außerdem ist er der einzige Aufsatz von Varidesk, der sich am Höchsten hochfahren lässt. Beim Hochklappen zieht man den Aufsatz außerdem rund 30 cm nach vorn, damit man beim Stehen nicht mit den Knien an die Schreibtischplatte des darunterliegenden Schreibtisches stößt. Für den Köper gibts auf der Tastaturebene eine Aussparung, die ich für unnötig halte, weil sie den sowieso schon zu geringen Ablageplatz nochmals verringert.

Varidesk von vorn
Varidesk Pro Plus 48 ausgeklappt von vorn

Ich bin rund 1.90 m groß und brauche daher eine mindestens eine Höhe von 1, 20 m für die Tastatur.  Erst dann kann ich angenehm und ergonomisch im Stehen arbeiten. Leider ist der Varidesk mit seiner Tastaturebene, die nur rund 1, 10m hoch ist, für mich zu niedrig. Und damit auch die angekoppelte Höhe für die Bildschirme, denn bei 1,20 m kann ich die Bildschirme nicht so weit ausfahren, dass ich sie gehobenen Hauptes anschauen kann.

Für mich zu niedrig
Für mich im Stehen leider zu niedrig – um ergonomisch zu arbeiten, müssen Unter-und Oberarm um  90° angewinkelt sein.

Aber ich konnte den Varidesk dafür umso mehr im eingeklappten Zustand testen. Auf dieser Höhe ist das Verhältnis zwischen Tastatur- und Bilschirmebene besser, weil die Bildschirme weiter oben stehen, als auf dem normalen Schreibtisch. Mein Testexemplar war schwarz, was nicht wirklich eine gute Lösung ist, da recht schnell allerlei umherfliegender Staub zu sehen ist.  Ein Staubtuch sollte immer in Reichweite liegen, Man sollte hier immer ein Staubtuch in Reichweite haben, oder sich alternativ für das weiße Modell entscheiden.

Als reiner Sitzschreibtisch fand ich die geteilte Oberfläche des Varidesk nicht optimal, da er durch die Abstufung der Ebenen keine einheitliche, plane Fläche bietet, die zudem noch ein paar Zentimeter oberhalb der Oberfläche des Schreibtisches liegt. Etwas größeres als DIN A5 lässt sich schlecht auf dem Varidesk ablegen und wenn mans trotzdem macht, verdeckt man bisweilen die Grifflöcher für die Entriegelung. Wenn man dann eine Tasse Kaffee auf eins der so verdeckten Grifflöcher stellt, braucht man mehr als ein Staubtuch.  ;)

Mein Fazit

Der Varidesk Pro Plus 48 ist für alle, die im Stehen und Sitzen arbeiten und dabei ihren bisherigen Schreibtisch behalten möchten. Die Mechanik funktioniert jederzeit sehr leichtgängig. Daher kann der Aufsatz auch von weniger kräftigen Menschen bedient werden. Für größere Menschen um die 1,90 m ist er allerdings aufgrund der dann relativ geringen Maximalhöhe zu klein. Hier ist ein normaler, ausfahrbarer Stehschreibtisch, der auf 1,25m ausgefahren werden kann, besser geeignet. Der Varidesk Pro Plus 48 kostet 485 € . Vollwertige Stehschreibtische, die sich höher ausfahren lassen gibts ab rund 520 € (IKEA) und mehr.

Tipp: Wer auf einen Schreibtischaufsatz oder einen höhenverstellbaren Stehschreibtisch wechseln möchte, braucht entsprechend lange Kabel. Ich habe für meinen Test zwei DVI-Monitorkabel mit einer Länge von 3 m genutzt. Die Netzkabel der Monitore waren lang genug, wie auch das Kabel der Tastatur und auch das Mauskabel hat von der Länge her gerade so gereicht.  

4 Gedanken zu „Mein Monat mit dem Varidesk — einem Schreibtischaufsatz zum Arbeiten im Stehen und Sitzen“

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